Hochlindenberg
Heutiger russischer Name | Podlipowo |
Heutige Verwaltungszugehörigkeit | |
Frühere Namen | Lindenberg, um 1820 wurde der Namen des Ortes in Hoch Lindenberg geändert. Nach 1898 wurde die Schreibweise Hochlindenberg festgelegt. |
Einwohnerzahl heute / früher | 274 (17.05.1939) |
Lagekoordinaten | |
Postleitzahl | |
Telefon-Vorwahl | |
Autokennzeichen | |
TK25-Kartenblatt | 1595 |
Das Dorf mit Gut Hochlindenberg liegt an beiden Ufern der Swine 15 km östlich von Gerdauen entfernt, im heutigen Bezirk Königsberg (Oblast Kaliningrad).
Geschichte:
Der Ort war ein Schatulldorf (persönliches Eigentum eines Landesherrn) und entstand im 17. Jahrhundert auf einer Wildnis, die für Siedlungszwecke kultiviert wurde. Es wurden Höfe nach kölmischen Recht angesiedelt. Die Höfe erhielten ihre Gründungsurkunden um 1685, der Krug wurde 1690 gegründet. Bereits 1774 gab es hier 21 Erbhöfe und das Dorf bestand aus 32 Hufen und 15 Morgen.
Am 30. Mai 1815 erfolgte die Neueinteilung der Provinzen und der Kreis Gerdauen entstand. So gehörte Hochlindenberg 1782 noch zum alten Landrätlichen Kreise Rastenburg.
Der Amtsbezirk Hochlindenberg bestand aus Ellernbruch, Hochlindenberg und Lieskendorf. Der letzte Amtsvorsteher war Fritz Hofer aus Lieskendorf.
Gerichtsbarkeit: Obwohl schon 1815 der Kreis Gerdauen eingerichtet wurde, gehörte Hochlindenberg noch zum Justizkreis Angerburg. Denn der Kreis Gerdauen hatte zunächst kein eigenes Gericht. Das Kreisgericht Wehlau war noch bis 1878 für Gerdauen zuständig. Denn erst jetzt wurden die Amtsgerichtsbezirke Gerdauen und Nordenburg eingerichtet.
Schule: Seit dem 28. September 1717 bestand die allgemeine Schulpflicht, aber es dauerte noch bis zum 1. August 1836 als durch die "Principia regulativa" die materiellen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen wurden, dass Schulgebäude gebaut werden konnten und Lehrer eingestellt wurden. In den Jahren 1738/1739 wurde das Schulhaus in Hochlindenberg erbaut.
Der letzte Lehrer der Volksschule Hochlindenberg war Konrad Pahlke. Er verstarb 1964.
Da die Swine durch Hochlindenberg floss stand an ihrem Ufer die Mühle von Herrn Weikinn, dieser hatte das Anwesen von Rittergutsbesitzer Kreutzberger nach dem ersten Weltkrieg gekauft. Es war eine kleine alte Mühle, die mit Wasserkraft und einem Elektromotor (zur Aushilfe) betrieben wurde. Ihre durchschnittliche Leistung lag bei einer Tonne pro Tag.
Kirche: Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung gehörte vor 1945 zum Kirchspiel Nordenburg (russisch: Krylowo) im Kirchenkreis Gerdauen (Schelesnodoroschny) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die letzten deutschen Geistlichen waren die Pfarrer Alfred Kaminsky und Paul Terpitz.
Zweiter Weltkrieg: Einheiten des Volkssturms (eingezogen am 22. Januar 1945) lagen bei Hochlindenburg, aber diese wurden schon nach zwei Tagen wieder entlassen, da die Sowjet-Armee den Kreis ab den 23.01.1945 eroberten und am 28. Januar war der gesamte Kreis von der sowjetischen Armee erobert.
Literatur: Der Kreis Gerdauen von Oskar-Wilhelm Bachor
Kultur im ländlichen Ostpreußen von Wulf. D. Wagner
Der Ort heute: